In einer Arbeitswelt, die geprägt ist von ständiger Erreichbarkeit, multiplen Anforderungen und sich überlagernden Projekten, wird Priorisierung zur Schlüsselkompetenz. Klassische Zeitmanagementmethoden wie die Eisenhower-Matrix oder das Pareto-Prinzip stoßen dabei oft an ihre Grenzen. Sie bleiben zu eindimensional für die komplexen Anforderungen moderner Wissensarbeit.
Genau hier setzt Ivan Radosevic mit seiner erweiterten Priorisierungsmethode an: der sogenannten Radosevic-Matrix. Sie ist eine konzeptionelle Weiterentwicklung bestehender Modelle und trägt der Realität der digitalen Arbeitswelt Rechnung – mit ihren ständigen Kontextwechseln, emotionalen Spannungen und der Notwendigkeit, nicht nur effektiv, sondern auch nachhaltig zu handeln.
Ursprung und Entwicklung der Matrix
Ivan Radosevic entwickelte die Matrix auf Basis seiner Beratungspraxis mit Einzelpersonen, Führungskräften und Teams. Immer wieder zeigte sich: Menschen wissen in der Regel, was wichtig ist – aber sie handeln nicht danach. Die Gründe sind vielfältig: fehlende Energie, äußere Störungen, emotionale Blockaden oder widersprüchliche Erwartungen.
Die klassische Eisenhower-Matrix – die Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit kategorisiert – wurde daher um weitere Achsen ergänzt: die emotionale Energie, die langfristige Wirkung und die strategische Anschlussfähigkeit. Aus dieser Mehrdimensionalität entstand ein Werkzeug, das nicht nur Prioritäten sichtbar macht, sondern auch erklärt, warum sie oft ignoriert werden.
Ivan Radosevic betont dabei stets: Priorisierung ist kein Tool-Problem, sondern ein Bewusstseinsprozess. Die Matrix ist ein Mittel, diesen Prozess sichtbar und handhabbar zu machen.
Struktur und Anwendung der Radosevic-Matrix
Die Radosevic-Matrix basiert auf drei zentralen Achsen, die Aufgaben aus einer ganzheitlicheren Perspektive bewerten:
- Relevanz (Wichtigkeit):
Was ist wirklich entscheidend für meine Ziele – kurzfristig wie langfristig? - Momentum (Energie & Timing):
Habe ich jetzt die geistige, emotionale und organisatorische Energie, um diese Aufgabe gut zu lösen? - Wirkung (Hebel):
Welche Aufgabe erzeugt die größte positive Folgewirkung – individuell, im Team, strategisch?
Jede Aufgabe wird entlang dieser drei Achsen bewertet und in ein dynamisches Priorisierungsraster eingeordnet. Dadurch entsteht ein realistisches, situationssensibles Bild der anstehenden Tätigkeiten – und ein intuitiver Fokus.
Kategorien, die sich aus der Radosevic-Matrix ergeben:
- Klarer Fokus (hoch in Relevanz, Momentum, Wirkung):
Diese Aufgaben verdienen sofortige Aufmerksamkeit – sie haben Priorität 1. - Strategisches Warten (hoch in Relevanz, niedrig in Momentum):
Wichtig, aber jetzt nicht ideal umzusetzen – sie werden bewusst eingeplant, nicht ignoriert. - Leichtgewicht mit Hebel (gering in Relevanz, hoch in Wirkung):
Kleine Handlungen, die große Wirkung entfalten – oft unterschätzt. - Routine-Reduktion (gering in Wirkung, gering in Relevanz):
Tätigkeiten, die reduziert, delegiert oder gestrichen werden sollten. - Blockierende Aufgaben (hoch in Relevanz, aber niedrige Energie):
Hier liegt der Hebel in der Frage: Was brauche ich, um handlungsfähig zu werden?
In der Praxis verwenden viele Klient:innen von Ivan Radosevic diese Matrix als wöchentlichen Review- und Planungsprozess. Sie ersetzt To-Do-Listen nicht – sie strukturiert sie sinnvoller.
Anwendung im Führungsalltag
Gerade für Führungskräfte bietet die Radosevic-Matrix einen großen Mehrwert. Denn oft müssen sie nicht nur ihre eigenen Aufgaben priorisieren, sondern auch Entscheidungen für das Team treffen, Aufgaben verteilen, Zielkonflikte moderieren und auf wechselnde Anforderungen reagieren.
Ivan Radosevic arbeitet in Führungskräfte-Coachings gezielt mit dieser Matrix, um Klarheit zu schaffen: Was gehört in die nächste Woche? Was braucht Rücksprache? Wo wird Energie unnötig gebunden? Diese strukturierte Reflexion entlastet – und erhöht die Qualität der Entscheidungen erheblich.
Typische Einsatzfelder der Radosevic-Matrix im Führungskontext:
- Weekly Leadership Planning:
Welche Themen bringen den größten Hebel für mein Team? - Meetingvorbereitung:
Was ist wirklich entscheidungsreif – was noch nicht? - Team-Reviews:
Gemeinsames Sichtbarmachen von Prioritäten und Blockaden. - Delegationsentscheidungen:
Welche Aufgabe kann abgegeben werden – und mit welchem Erwartungsrahmen? - Zielgespräche:
Welche Aufgaben stärken langfristig Entwicklung und Motivation?
Die Ivan Radosevic Erfahrung zeigt: Führungskräfte, die strukturiert priorisieren, strahlen Klarheit aus – das wirkt sich direkt auf das Team aus.
Psychologische Dimension der Priorisierung
Ein wesentlicher Bestandteil der Matrix ist ihre emotionale Anschlussfähigkeit. Ivan Radosevic betont, dass Priorisierung nicht allein kognitiv funktioniert. Sie ist immer auch ein Spiegel innerer Dynamiken: Angst vor Überforderung, Perfektionismus, Entscheidungshemmung oder fehlende Sinnkopplung.
Deshalb ergänzt er die Matrix häufig durch Selbstreflexion. Fragen wie „Was will ich vermeiden?“ oder „Was würde mir heute Leichtigkeit bringen?“ helfen, emotionale Blockaden sichtbar zu machen – und dadurch neue Handlungsfähigkeit zu gewinnen.
In einem seiner Artikel beschreibt Ivan Radosevic eine Szene, in der ein Klient eine strategisch wichtige Aufgabe Woche für Woche aufschob. Erst durch die Matrix wurde sichtbar: Es fehlte nicht an Zeit – es fehlte an Klarheit über die Wirkung. Nach einer gemeinsamen Neubewertung rückte die Aufgabe auf Platz eins – und wurde innerhalb von zwei Tagen abgeschlossen.
Integration in den Arbeitsalltag
Die Radosevic-Matrix ist kein starres Modell, sondern ein dynamisches Denkwerkzeug. Sie lässt sich analog oder digital einsetzen – in Notizbüchern, auf Whiteboards, in Task-Management-Systemen. Viele Nutzer:innen integrieren sie in ihre Wochenplanung, als Check-in am Wochenstart oder Review am Freitag.
Praxistipps zur Nutzung der Radosevic-Matrix im Alltag:
- Wöchentliche Priorisierungssessions (15–30 Minuten):
Aufgaben der kommenden Woche entlang der drei Achsen bewerten. - Tägliche Fokuskontrolle:
Drei Aufgaben aus der Matrix bewusst auswählen und sichtbar halten. - Team-Retrospektive:
Gemeinsam reflektieren, welche Aufgaben Wirkung hatten – und welche nicht. - Visualisierung:
Farben, Symbole oder Matrix-Raster helfen bei der Priorisierung auf einen Blick. - Regelmäßige Reflexion:
Monatlich überprüfen: Hat sich mein Fokus verbessert? Was habe ich gelernt?
Die Ivan Radosevic Herangehensweise setzt nicht auf Überfrachtung, sondern auf Klarheit. Sie hilft Menschen dabei, sich selbst ernst zu nehmen – und das Wichtige wirklich zu tun.