In etablierten Märkten gelten Innovationen oft als Weiterentwicklung des Bestehenden – schneller, besser, günstiger. Doch manchmal entstehen Produkte oder Dienstleistungen, die das Fundament eines gesamten Geschäftsmodells infrage stellen. Disruptive Innovationen verändern Branchen nicht schrittweise, sondern grundlegend. Ivan Radosevic beschäftigt sich intensiv mit diesen tiefgreifenden Innovationsprozessen und ihrer strategischen Bedeutung für Unternehmen.
Dabei geht es ihm nicht nur um Technologie, sondern um Haltung. Disruption ist kein Zufall, sondern oft Ergebnis mutiger Entscheidungen, konsequenter Kundenzentrierung und der Bereitschaft, eigene Routinen zu hinterfragen. Die Herangehensweise von Ivan Radosevic an dieses Thema ist systemisch, praxisorientiert und darauf ausgerichtet, in Organisationen eine Innovationskultur zu verankern, die den Mut zur kreativen Zerstörung kultiviert.
Disruption verstehen – mehr als technischer Fortschritt
Der Begriff der disruptiven Innovation wurde ursprünglich vom Harvard-Professor Clayton M. Christensen geprägt. Er beschreibt Geschäftsmodelle, die bestehende Märkte von unten angreifen – mit einfachen, günstigen, oft zunächst unterschätzten Lösungen. Mit der Zeit entwickeln sich diese Angebote weiter, bedienen größere Zielgruppen und verdrängen etablierte Anbieter. Prominente Beispiele sind Netflix gegenüber dem klassischen Fernsehen oder digitale Plattformen wie Airbnb im Hotelgewerbe.
Ivan Radosevic erweitert diesen Ansatz um eine kulturelle Perspektive: Disruption bedeutet nicht nur technologischen Bruch, sondern verlangt auch strukturelle und mentale Flexibilität. Sie beginnt dort, wo Organisationen bereit sind, gewohnte Denkweisen aufzugeben und sich radikal neu zu definieren – nicht als Reaktion auf Marktveränderungen, sondern aus innerem Antrieb.
In seiner Arbeit zeigt Ivan Radosevic auf, wie Unternehmen Disruption gezielt nutzen können, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Dabei geht es nicht darum, jeden Trend zu bedienen, sondern um strategische Klarheit und bewusste Risikobereitschaft.
Voraussetzungen für disruptive Innovationskraft
Disruptive Innovationen entstehen selten im Tagesgeschäft. Sie benötigen Räume für Experiment, Fehler, Ungewissheit – und Führungskräfte, die bereit sind, Kontrolle abzugeben. Viele Organisationen scheitern nicht an der Idee, sondern an ihren internen Strukturen. Budgetfreigaben, Projektpläne und Kennzahlen orientieren sich oft am Bestehenden – und verhindern dadurch das Neue.
Ivan Radosevic arbeitet mit Unternehmen daran, die internen Bedingungen für Disruption zu verbessern. Dazu zählen:
- eine klare Innovationsstrategie, die nicht nur Effizienz-, sondern auch Wachstumsziele definiert
- interdisziplinäre Teams mit Entscheidungsfreiheit
- eine Fehlerkultur, die Scheitern als Erkenntnisquelle begreift
- Zeiträume und Budgets, die explizit für Exploration reserviert sind
- der direkte, kontinuierliche Kontakt mit (potenziellen) Kunden
Der Fokus liegt dabei auf Strukturen, die Innovation ermöglichen, nicht auf kreativen Einzelmaßnahmen. Ivan Radosevic betont, dass wahre Disruption aus Systemen entsteht, nicht aus Zufällen.
Die Rolle von Führung in disruptiven Prozessen
Führungskräfte nehmen im Kontext disruptiver Innovationen eine besondere Rolle ein. Sie müssen nicht nur strategische Weitsicht zeigen, sondern auch psychologische Sicherheit schaffen. Denn echte Innovation bedeutet, mit Unsicherheit umzugehen – und das gelingt nur, wenn Menschen sich gehört, unterstützt und ernst genommen fühlen.
Ivan Radosevic spricht in diesem Zusammenhang von „kultureller Führung“: Führungskräfte schaffen durch ihre Haltung, ihre Sprache und ihre Entscheidungen eine Atmosphäre, in der Neues entstehen darf. Das bedeutet konkret: Feedbackräume schaffen, Neugier vor Effizienz stellen und auch Unfertiges zulassen.
In seinen Beratungen unterstützt Ivan Radosevic Führungsteams darin, die dafür nötigen Kompetenzen zu entwickeln: Zukunftsdenken, emotionale Intelligenz, Reflexionsfähigkeit und den Mut zur Infragestellung eigener Entscheidungen. Disruptive Führung ist nicht autoritär, sondern lernbereit – und das verlangt bewusste Arbeit an sich selbst.
Von der Idee zur Umsetzung
Zwischen Inspiration und tatsächlicher Umsetzung liegt oft ein weiter Weg. Viele Organisationen haben gute Ideen – aber sie scheitern an der Integration. Innovationsinitiativen werden isoliert geführt, ohne Anschluss an das Kerngeschäft. Oder sie werden zu früh „eingedampft“, weil sich der kurzfristige Return on Investment nicht messen lässt.
Ivan Radosevic plädiert deshalb für einen strukturierten Innovationsprozess, der Exploration und Integration verbindet. In der Praxis bedeutet das, disruptive Ideen zunächst in geschützten Räumen zu entwickeln – etwa als interne Startups oder Projektinkubatoren – und sie anschließend gezielt in bestehende Geschäftsbereiche einzubetten.
Zwei typische Innovationsformate, wie sie Ivan Radosevic begleitet:
1. Innovationssprints mit Feedbackschleifen
Kurzzeitformate von 5–10 Tagen, in denen interdisziplinäre Teams reale Herausforderungen bearbeiten. Ziel ist nicht nur ein Prototyp, sondern auch ein valides Lernfeedback – direkt vom Kunden oder Markt.
2. Disruption Labs auf Führungsebene
Intensivformate mit Geschäftsführungen und Bereichsleitungen, in denen bestehende Geschäftsmodelle auf Bruchstellen geprüft, neue Hypothesen formuliert und systematische Innovationspfade definiert werden.
Diese Formate zielen nicht auf kurzfristige Erfolge, sondern auf langfristige strategische Erneuerung. Für Ivan Radosevic ist klar: Wer auf Disruption setzt, braucht Mut, aber auch Methode.
Disruption als Teil der Unternehmenskultur
Eine der größten Herausforderungen ist es, Disruption nicht als Projekt, sondern als kulturelles Prinzip zu etablieren. Das bedeutet: Auch jenseits konkreter Innovationsinitiativen darf Veränderung kein Störfaktor sein – sondern muss als natürlicher Bestandteil der Unternehmensrealität verstanden werden.
Ivan Radosevic arbeitet daher mit Organisationen an kulturellen Narrativen, die Veränderung nicht nur ermöglichen, sondern einfordern. Dazu zählen interne Kommunikationsformate, Geschichten über mutige Entscheidungen, Feiern kleiner Experimente und die konsequente Sichtbarmachung von Lernfortschritten – auch wenn das Ergebnis kein Markterfolg war.
Langfristig verändert sich so die Identität eines Unternehmens: vom Bewahrer zum Gestalter, vom Reagierenden zum Initiator. Für Ivan Radosevic ist dies der tiefste Effekt disruptiver Arbeit – eine neue Haltung gegenüber Zukunft und Wandel.